Totgeglaubte leben länger…

Wir erinnern uns an die Berichterstattung (Tiroler Tageszeitung und Rundschau) zum Bahnprojekt Ehrwald-Inntal und der in der offiziellen Studie des Landes Tirols präsentierten Trassenvarianten. Jetzt werden diese wieder aus der Schublade geholt und es soll eine neue Machbarkeitsstudie erstellt werden.

Wie bereits dargestellt, wäre das Projekt in der aktuellen Form der Todesstoß für den Tourismus in unserem Talkessel. Gegen so ein Projekt erscheint das, was wir bisher erlebt haben, als sprichwörtliche “Peanuts”. Der Verkehr, Staub und Lärm infolge des Abtransportes des Ausbruchsmaterials ist enorm, übersteigt unser aller Vorstellungskraft. Dagegen sind der Kramertunnel oder Tunnel Oberau ein Pipifax – und diesmal mitten im Ort. Wer einen Eindruck davon gewinnen will, möge sich die Baustelle(n) des BrennerBasisTunnels und die zugehörige Deponie Ahrental ansehen.

Im Sommer 2019 zeigte sich die Gemeindeführung uninteressiert an diesem Projekt und war nicht einmal bereit, die aktuellen Unterlagen einzuholen – was ich dann für sie übernommen habe (siehe oben zitierte Berichterstattung). Wollen wir hoffen, dass sie diesmal aufwacht und sich auf die Hinterbeine stellt. Ob sie sich das jedoch gegen die eigene politische Chefetage(n) traut? Ich wage es zu bezweifeln.

Gegen so eine Bahnverbindung ist auch in unserem Sinne nichts Grundsätzliches einzuwenden, allerdings wehren wir uns entschieden gegen die Umsetzung der aktuellen Planungen. Die Trassenführung darf keinesfalls quer durch das Unterdorf erfolgen. Sie muss an anderer Stelle (Bereich Schanz) in den Untergrund weichen.

Genau betrachtet, bietet dieses Projekt sogar eine große Chance für ein neues Verkehrskonzept in Ehrwald: Ein einröhriger Bahntunnel muss einen parallel geführten Rettungsstollen aufweisen. Wenn man diesen auf den ersten drei/vier Kilometern im Durchmesser geringfügig anpasst, könnte darin eine U-Bahn Platz finden. Großes Parkhaus im Bereich Schanz und U-Bahn Shuttle zu den Liftanlagen sowie ins Dorf. Darüber hinaus stellt so ein Tunnel auch eine Energiequelle dar. Ein Mosaiksteinchen für die Energieautarkizität für den Talkessel.

Um solche Potentiale zu nutzen, muss sich die Gemeindeführung FRÜHZEITIG damit befassen. RECHTZEITIG in die Planung einbezogen, wären die Mehrkosten minimal, der Nutzen dagegen gewaltig. Rückblickend betrachtet, fehlt es offensichtlich den handelnden Personen allerdings an Weitblick und Visionen – Zeit für eine Veränderung!

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9.03.2021: Die komplette Dokumentation zu diesem Thema findet Ihr in dem Artikel “Fernpassbahn Ehrwald-Silz“.

Trassenführung und Größenvergleich mit Baustelle BBT-1 bei Pfosch

16.08.2022 … Vor zwei Tagen erreichte mich ein Leserbrief, welchen ich hier in Abstimmung mit der Autorin in anonymisierter Form veröffentlichen darf. Er zeigt sehr deutlich, dass dieses Projekt große Betroffenheit hervorruft, auch wenn es die politisch Verantwortlichen nach wie vor lieber zu Tode schweigen würden.