Für ein Projekt erst viel Geld ausgeben, dann das Volk darüber abstimmen zu lassen, das kennen wir noch von Zwentendorf. Sich dann allerdings nicht an den Willen des Volkes zu halten ist unseres Erachtens pure Ignoranz – so wie es gestern in Tannheim passiert ist.
Wir leben (noch immer) in einer Demokratie und in dieser Staatsform ist das Volk der Souverän. Politiker treten an, um sich vom Volk wählen zu lassen, um es zu vertreten, um in seinem Sinne zu handeln. Auch wenn es immer mehr zum Usus wird, dass Politiker und Parteien nur noch mangels Alternativen gewählt werden – frei nach dem Motto das geringere Übel wählen – ihre Verantwortung bleibt dieselbe. Unsere Demokratie verkommt damit immer mehr zu einem Kasperletheater in welchem die Volksvertreter mehr und mehr glauben tun zu können, was sie wollen. Bis zur nächsten Wahl wird das Volk schon wieder alles vergessen haben.
Dazu gehören auch die Behörden. Jene staatlichen Organisationen, welche FÜR die Bürger arbeiten (sollten). Wer fühlt sich nicht als Bittsteller, wenn er zu einer Behörde kommt, um eine Auskunft oder einen Antrag zu stellen? Man gewinnt zunehmend den Eindruck, dass die Behörden ein Eigenleben entwickelt haben und sich in ihrer (All)Macht sonnen. Allzu neugierige Bürger-/innen werden mit einem Paragrafendschungel erschlagen und wenn einer nicht spurt, wird sein Antrag einfach abgelehnt. In die nächste Instanz zu gehen trauen sich die Wenigsten, viele wissen gar nicht, wie so etwas konkret funktioniert.
Politiker wie Behörden dürfen eines nie vergessen: Sie sind für die Bürger und Bürgerinnen da – nicht umgekehrt. Sie haben sich dazu verpflichtet für das Volk zu arbeiten und nicht umgekehrt. Dieser Prozess ist auch vielfach von Missverständnissen geprägt – ein deutliches Zeichen mangelnder Transparenz. Politiker und Behörden müssen unseres Erachtens zunehmend offensiv agieren, auf die Bürger-/innen zugehen, sich weniger hinter Paragrafen verstecke und mehr erklären, warum sie was, wie gemacht haben. Sie müssen beim Volk um Verständnis werben und auch für ihre Fehler einstehen. Jeder, der arbeitet, macht Fehler – es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und wenn, dann hat er es nicht überlebt. Aus Fehlern lernt man am meisten.
Wir stehen für Transparenz, für ein Miteinander mit der Bevölkerung, welche wir über Gemeindeversammlungen (mind. eine pro Jahr) an wichtigen und langfristigen Entscheidungen teilhaben lassen wollen. Wir alle leben in derselben Umwelt, die wir gemeinsam erhalten und gestalten wollen – für uns und unsere Nachkommen und nicht für den schnellen Profit. Dafür brauchen wir am 27. Feber 2022 Eure Stimme!