Und täglich grüßt das Murmeltier…

Allen, die das Thema Fernpassbahn noch immer für ein Hirngespinst halten und es nicht glauben können/wollen, empfehle ich die heutige Tiroler Tageszeitung zu lesen. Auf Seite 4 gibt es eine große Überschrift: “1,18 Mio. Touristen-Fahrten können auf die Schiene wandern” – Link zur TT-Online und Beitrag als Foto.

Das ist absoluter Blödsinn. Kein vernünftiger Mensch kann annehmen, dass ALLE Touristen auf die Bahn ausweichen, das sollte auch den Grünen (insb. Frau Felipe) klar sein. Doch mit schmattigen Schlagzeilen erregt man mehr Aufmerksamkeit als mit einer realistischen Einschätzung. Zudem erweckt man damit den Eindruck, dass dieses Projekt auch wirtschaftlich sehr interessant sein wird.

Was dieser Artikel recht deutlich darstellt, ist die Tatsache, dass die Türkisen/Schwarzen (was auch immer) beleidigt sind, weil es wohl nichts mit dem Tschirrgant-Tunnel wird (in meinen Augen eine sehr positive Meldung, da jeder Ausbau der Fernpassroute nur zu noch mehr Verkehr und Stau führt – daran ändern auch die beiden Tunnels nichts). Dafür werfen sich jetzt die Grünen so richtig ins Zeug und preschen massiv mit ihrem Lieblingsthema “Schiene” vor. Wieder mit der bereits bekannten Machbarkeitsstudie – zzgl. mit einer neuen Fahrgastpotenzialstudie, die sie selbst in Auftrag gegeben haben.

Das Wort alleine muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Fahrgast-Potenzial-Studie. Das erste Wort ist ein Wunschtraum, dem die Öffilobby hinterherhechelt und dann immer enttäuscht ist, wenn zu wenige davon das schlechte Angebot nutzen. “Studie” ist etwas, das man (teuer) bezahlt und daher bereits bei der Beauftragung bekannt gibt, was am Ende herauskommen soll – sonst wäre das Geld ja beim Fenster hinausgeworfen. Und “Potenzial” ist hier eine Art Versicherung, denn wenn es ganz anders kommt, findet man Tausende Ausreden, warum dieses nebulöse Ziel nicht erreicht wurde. Meist sind dann ganz andere schuld, niemals man selbst, doch der Schaden ist angerichtet, die Region und Umwelt zerstört.

Wir haben in den letzten Wochen bereits mehrfach lernen müssen, dass Politiker in keinster Weise zur Wahrheit verpflichtet sind. Sie dürfen in U-Ausschüssen und auch im Parlament lügen, dass sich die sprichwörtlichen Balken biegen. Kann man aus genau diesem Grund den Politikern überhaupt noch über den Weg trauen? Ihren Beteuerungen, dass dieses Projekt unrealistisch sei und in absehbarer Zeit nicht umsetzbar ist, vertrauen? Das würde sogar noch stimmen, doch ändert nichts am grundlegenden Problem, dass damit die Lebensgrundlage unserer Region zerstört wird – egal ob morgen oder erst in zwanzig Jahren. Wir müssen langfristig und nachhaltig denken – nicht nur in Wahlperioden! Und wir müssen auch mit Herz und Gefühl denken, für unsere Heimat und unsere Menschen – nicht nur nach Parteiideologien.

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[22.06.2021 – 14:00 Uhr]: Nachtrag – auch der ORF berichtet OnLine darüber – Fahrgastschub durch Fernpass-Bahntunnel – und beschreibt die “Grüne Strategie”: alles Teil eines größeren Ganzen, in dem wir und unsere Heimat nur ein Furz im Wind sind. Unsere Verkehrsverantwortliche im Land Tirol und auch die Verkehrsministerin in Wien, sind beides Grüne und große Fans von Bahntunnels. So nicht – nicht mit uns! Von den lokalen Grünen wird kein Widerstand zu erwarten sein (bis es zu spät ist und die Bagger auffahren).

[25.06.2021]: Und die Grünen legen noch eins nach und sprechen in einem TT-Artikel von einer “visionären Fernpassbahn”. Es wird immer deutlicher, wer die Protagonisten sind – Wir werden uns jedenfalls mit allen Mitteln dagegen wehren, dass unsere Lebensgrundlage dafür geopfert wird!