Es ist ruhig geworden um das Thema Hallenbad, fast schon zu ruhig. Wenn man bei den Verantwortlichen nachfragt, kommt immer nur dieselbe Antwort: “Wir warten auf das Ergebnis der Bäderstudie…”.
Was man sich von dieser Studie erwartet, erschließt sich mir nicht. Es wird wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht drinnen stehen, dass unser Hallenbad in Ehrwald wieder geöffnet werden soll. Diese Verantwortung liegt bei den Eigentümern und jenen, welche es in den letzten 20 Jahren heruntergewirtschaftet haben. Sie liegt auch bei jenen, welche zwar immer behaupten, sie würden hinter unserem Hallenbad stehen, dann aber doch nichts Positives dafür tun.
Dagegen wurde schon mehr getan: So sind die Löcher in der Dachkonstruktion meines Wissens nach noch immer nicht geflickt worden. Auch der angepriesene Gäste-Bus nach Garmisch, der 6-mal täglich zwischen Lermoos und Garmisch verkehrt, kann nur als Sargnagel für das Hallenbad gesehen werden. Benutzt werden darf er ausschließlich von Gästen, Dauercampern und Zweitwohnungsbesitzern und das GRATIS. Ausdrücklich NICHT benützen dürfen ihn Einheimische, nicht einmal, wenn sie zahlen wollten. Er ist der perfekte Zubringer zu den Hallenbädern in Garmisch und Grainau – Abfahrt direkt vom dzt. geschlossenen Hallenbad in Ehrwald, was auch noch groß beworben wird. Mit der gültigen Gästekarte (Zugspitz Arena Bayern-Tirol Card), gibt’s sogar einmal pro Woche einen gratis Eintritt in das Hallenbad in Grainau. Das nenne ich mal “verantwortungsvolles” Marketing unserer Region, dafür zahlen wir auch alle brav mit ein, in Form unserer Zwangsabgabe, genannt Tourismusabgabe. Alles für den Gast, nichts für die Einheimischen.
Doch zurück zur “Bäderstudie”. Was ich befürchte, ist etwas ganz anderes. Bgm. Köck hat mehrfach bestätigt, dass ihm vom LH Mattle ausgerichtet wurde, dass es zukünftig nur noch ein Hallenbad pro Bezirk geben soll und dieses steht aus Sicht des LH in Reutte. Dem haben auch unsere Gemeindeoberhäupter nicht widersprochen. Solange das Ehrwalder Hallenbad geschlossen bleibt, existiert es aus Sicht der hohen Politik nicht, womit sich dieses Szenario wohl von selbst bestätigen wird. Dann wird Ehrwald zukünftig den Erhaltungsbeitrag für das Bezirksbad nach Reutte zahlen müssen. Wir werden dann für ein Bad mitbezahlen, von dem wir nichts haben. Das nenne ich “verantwortungsvolle” Politik.
Zum Abschluss jedoch auch etwas Positives: Es gibt eine neue Initiative, welche es sich zum Ziel gesetzt hat, die hohe Politik wach zu rütteln und das Bädersterben zu beenden: WIR für Hallenbäder.
Die Initiatorinnen haben eine OnLine Petition (Unterschriftenaktion) gestartet und wollen am 27. April 2024 die gesammelten Unterschriften der hohen Politik überreichen. Ziel sind 50.000 Unterschriften.
Am Sa. 27. April 2024, 14:00-17:00 Uhr
wird es am Landhausplatz in Innsbruck eine große (angemeldete) Veranstaltung (keine Demo) geben. Da soll der hohen Politik die Unterstützung der Bevölkerung für den Erhalt der Hallenbäder in Tirol vor Augen geführt werden.
Unterstützt diese Aktion bitte, unterschreibt Online und wenn irgend möglich, kommt am 27. April auch nach Innsbruck. Wenn jeder Ort mit einem sterbenden Hallenbad nur für sich alleine kämpft, werden wir alle verlieren. Gemeinsam den Verantwortlichen zu zeigen, dass es bei den Hallenbädern um die Volksgesundheit und nicht nur um eine Touristenattraktion geht, ist unser Ziel.
Teilt diesen Beitrag, oder zumindest das verlinkte Flugblatt, damit wir dieses Ziel erreichen. Davon kann unser Hallenbad in Ehrwald nur profitieren.