Ein Überbleibsel, welches uns von der Pandemie bleibt, wird die deutlich erhöhte Akzeptanz für “home office” sein. War es bis Anfang 2020 in vielen Betrieben ein Ding der Unmöglichkeit, dass Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten, wurde dies in den letzten 12 Monaten quasi zum Standard.
Ich und meine Frau durften das selbst miterleben. Beide waren wir beruflich weltweit unterwegs und arbeiteten “on the road” und vom Hotel aus. Zurück in Österreich war Bürozwang angesagt. Selbst wenn man kränkelte, durfte man mit der existierenden EDV-Ausrüstung nicht von zu Hause aus arbeiten. Jetzt heißt es bei meiner Frau, dass nur noch maximal 20% der Belegschaft im Büro sein darf. Gut für uns, weil sie macht seither “home office” von Ehrwald aus. Ihr Vorgesetzter ist schon etwas “neidisch”, auch er kennt unsere schöne und erholsame Umgebung von seinem letzten Besuch bei uns.
In diesem Sinne sehe ich darin eine große Chance für unsere Beherbergungsbetriebe. “Home office” wird bleiben und die Leute werden mit der wieder aufkommenden Reisefreiheit die Gelegenheiten nutzen, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Es wird einen Markt für “home office” im Urlaubsziel geben und das nicht nur zu den Saisonzeiten, sondern vor allem in der Zwischensaison.
Es bietet sich daher eine große Chance, die es zu nutzen gilt. Die Investitionen sind vergleichsweise gering: einen kleinen Schreibtisch, einen guten Internetanschluss, ein kleines Büro mit Videokonferenzmöglichkeit und vielleicht zwei, drei Drucker zum Mieten für die Gäste. Wer mehr Platz hat, könnte auch komplett eingerichtete Mini-Büros anbieten, damit das arbeitende Elternteil ungestört seinen beruflichen Aufgaben nachkommen kann.
Damit könnte Ehrwald den einen oder anderen Ganzjahresbetrieb gewinnen und seine Attraktivität insgesamt wieder steigern. In der Folge könnten auch weitere Angebote wie zB. Restaurants eine bessere Auslastung erreichen und damit wieder interessant werden.