Die Pläne zur Erweiterung des Golfplatzes im Ehrwalder Moos auf einen 18-Loch-Platz sind schon so alt, wie der aktuelle Platz selbst. Die Befürworter dieser Pläne sprechen von einem notwendigen Schritt, um die Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit des vorhandenen 9-Loch-Platzes zu erhalten. Schließlich werden auch die Schaffung bzw. der Erhalt von Arbeitsplätzen in die Argumentation eingebracht – eine Argumentation ohne Fakten, Zahlen und Beweise.
Egal ob man noch Sex hat oder bereits Golf spielt – man mag zu diesem Sport stehen wie man will, es bleibt eine Sportart die nur von einer relativ kleinen Gruppe ausgeübt wird. Einer Gruppe, welche eher unter sich bleiben will und den elitären Charakter dieses Sports in den Vordergrund stellt. Es ist kein Breitensport und auch keine Sportart, welche in unseren Schulen unterrichtet wird, weil sie der Volksgesundheit dient. Es ist eine Sportart, die einen recht hohen Flächenverbrauch aufweist. Flächen, welche einer intensiven Pflege bedürfen und damit in aller Regel auch einem nicht zu vernachlässigenden Aufwand an Düngungs- und Unkrautbekämpfungsmaßnahmen – ähnlich einer Skipiste, nur für viel weniger Publikum.
Gerade bei uns im Ehrwalder Moos (nomen est omen) dürften die letzten beiden Punkte schwer ins Gewicht fallen und mit der Existenz eines Naturschutzgebietes sowie der in diesem Bereich brütenden seltenen Vogelarten in Widerspruch stehen. Wenn die geplante Erweiterung des Golfplatzes auch noch mit öffentlichen Mitteln, sprich unter Beteiligung der Gemeinde(n) erfolgen soll, sprechen wir ein klares NEIN aus! Gefährdung der Umwelt durch Düngemittel, Pestizide und Herbizide in einem Brutgebiet von bedrohten Vogelarten darf nicht durch öffentliche Gelder gefördert werden!
Wer Golf spielen oder damit ein Geschäft machen will, der soll das auch selbst bezahlen und sich um die notwendigen Genehmigungen (unter Einhaltung der gesetzlichen Auflagen) kümmern. Die Gemeinde(n) mit ins Boot zu ziehen, um von ihnen finanzielle Unterstützung zu erhalten und sie damit de facto zu zwingen, auch für die notwendigen Genehmigungen einzustehen, geht in unseren Augen nicht. Auch nicht über den Umweg verschachtelter Gesellschaften wie die TZA, an der die EEG – an der wiederum die Gemeinde Ehrwald – beteiligt ist. Und schon gar nicht, bei den aktuellen intransparenten Informationspraktiken.
Wir stehen für klare Standpunkte, für Transparenz, für nachhaltigen Natur- und Umweltschutz, gegen Ausbeutung unserer Heimat und der Bevölkerung aus Geld- und Machtgier. Dafür bitten wir um Eure Unterstützung am 27. Feber 2022.