Warum ich bei keiner Partei bin…

Ich werde oft gefragt, zu welcher Partei ich gehöre oder welcher ich nahestehe. Die Antwort lautet: Keiner und das hat einen guten Grund.

Parteien sind Organisationen, welche die Interessen einer bestimmten Klientel vertreten. Vor langer Zeit waren das die Bürger und Bürgerinnen und ihre Interessen, Probleme und Wünsche. Heute sind die Parteien zu Lobbyisten verkommen, welche mit der Volksstimmung nur mehr sehr wenig zu tun haben. Damit ist es auch schwer geworden, die einzelnen Parteien unterschiedlichen Positionen zuzuordnen. Ihre Politikberater haben die Parteienvertreter darauf geschult, mit nichtssagenden, leeren Aussagen niemanden vor den Kopf zu stoßen und so alle Wählergruppen anzusprechen.

Das Problem dabei ist nur, dass man ohne klare Stellung zu beziehen, keinen Standpunkt vertreten kann. “Jedem Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“, hat meine Großmutter immer gesagt. Wer Stellung bezieht, hat damit automatisch Unterstützer, aber ebenso Gegner. Also beziehen viele Parteien keine klaren Stellungen – sie stehen heute für dies und morgen für das, und übermorgen wieder für etwas ganz anderes. Wenn es dann darauf ankommt, haben sie das nie gesagt – und selbst wenn, nie so gemeint.

Parteien sind nur an einem interessiert: Wählerstimmen. Denn diese bringen 1:1 Geld in Form von staatlicher Parteienfinanzierung. Sobald der Wähler seine Stimme abgegeben hat, erlischt das Interesse an seinen Beweggründen, seinen Problemen, Wünschen und Interessen, deretwegen er sich dazu entschlossen hat, diese Partei zu wählen. Geld bekommen sie zudem einfacher von anderen Interessensverbänden, die es wiederum den Bürgern und Bürgerinnen aus der Tasche ziehen, sowie aus der Wirtschaft. Auch regional gibt es viele Themen mit unterschiedlichen Präferenzen. Eine Partei muss somit auch zwischen diesen abwägen. Oft genug heißt es dann: “...lokale Themen müssen im Sinne eines höheren Interesses vorläufig zurückgestellt werden…”.

Damit gibt es bei den Parteien viele “Einflüsterer”, die einen wesentlich besseren Zugang zu den Entscheidungsträgern haben, als das Volk. Ein anderes Sprichwort lautet: “Wer zahlt, schafft an” und das ist nie die betroffene Bevölkerung. Parteien und ihrer Vertreter müssen ihre eigene Finanzierung sicherstellen und werden damit zu Sklaven des Systems. Sie können oft gar nicht so entscheiden oder handeln, wie sie eigentlich wollen.

Gerade in der Ortspolitik haben meiner Meinung nach solche verwinkelte Interessen nichts verloren. Wir leben zu eng mit unseren Problemen, welche uns direkt betreffen. Da stören Zwischenrufe aus Innsbruck, Wien oder Brüssel nur. Zur Lösung tragen sie nur sehr selten bei.

Kurz und gut: Es geht immer nur um’s Geld. Ich bin von niemandem finanziell abhängig. Man kann mich weder steuern noch erpressen. Ich habe meine eigene Meinung, welche ich ohne Einflüsterung einer Partei vertreten kann. Ich stehe zu dem, was ich sage und ändere diese Meinung nicht ohne triftigen Grund. Ich akzeptiere andere Meinungen und bin offen für Mitarbeiter und /-innen, welche konträre Meinungen vertreten. In diesem Sinne bezeichne ich unsere Liste als “weiße Liste”, denn Weiß ist die Summe aller Farben. Bei uns kommt es nicht auf eine Parteizugehörigkeit an, diese ist allerdings auch kein Ausschlussgrund. Bei uns kommt es auf die Menschen, ihre Ideen und darauf, wie sie diese vertreten, an.

hat mir nicht gefallenhabe mir mehr erwartetwar recht gut und interessanthat mir sehr gut gefallensuper Beitrag! (5 Bewertungen, Durchschnitt: 4,40 von 5)
Loading...