Am 12. März 2021 stellte sich unser Bundeskanzler an die Spitze von sechs EU-Ländern (Tschechien, Slowenien, Lettland, Kroatien, Bulgarien und Österreich), die der Meinung waren, dass es zu einer unfairen Verteilung der Impfstoffe gekommen ist. Lautstark forderte er auch im Namen der anderen Solidarität vonseiten der angeblich bevorzugten Länder und eine Neu-Verhandlung der Verteilung.
In der Folge gab es Verhandlungen über die Verteilung eines vorgezogenen 10 Millionen Kontingentes an Impfstoff. 19 EU-Staaten zeigten sich solidarisch und verzichteten auf 2,8 Millionen Impfdosen aus diesem Sonderkontingent. Nicht jedoch Österreich. Unser Bundeskanzler, der Solidarität einforderte, verweigert selbige und sperrte sich gegen den Kompromiss. Er bezeichnete die 199.000 Impfdosen für Österreich als “solides Ergebnis” und begründete die Verweigerung der Teilnahme an der Solidaritätsaktion damit, dass das Nachbarland Tschechien trotz hoher Fall- und Todeszahlen nicht die Impfdosen erhält, die es bräuchte.
Unterm Strich hat sich unser Bundeskanzler somit nur vor die anderen fünf Staaten gestellt, um mehr Impfstoff für Österreich zu erhalten (weil unsere Regierung es intern verbockt hatte, die volle Menge abzurufen, die möglich gewesen wäre). Somit nicht aus Solidarität, sondern aus Egoismus und Selbstdarstellung – wie ein kleines Kind, das sich die Süßigkeiten anderer unter den Nagel reißt und nichts vom Teilen hält. Und wie dieses ist er auch noch Stolz auf seine Aktion – wir sind es nicht, wir schämen uns für diese Präsentation von sozialer Kälte und Unreife! Wer wird den damit verursachten politischen Scherbenhaufen wieder aufräumen? Und welche Konsequenzen werden wir alle davontragen müssen?