Was kostet Energie?

Im letzten Beitrag bin ich auf einige Energieträger von der technologischen Seite her eingegangen. Diesmal will ich auf den ökonomischen, sprich den Kosten-Faktor, eingehen – Details siehe dieser interessante Artikel im Standard.

Wozu? Energie kommt doch aus der Steckdose und das EWR bzw. mein Stromanbieter verrechnet mir dafür so um die 18,5 €-Cent pro kWh (all inclusive). Diesen Preis muss ich hinnehmen, genauso wie den für den Sprit an der Tankstelle.

Das stimmt schon, allerdings ist es wirtschaftlich entscheidend, wie der Strom produziert wird – auch für unseren eigenen Geldbeutel. Althergebrachte Modelle sind gerade in den letzten 10 Jahren praktisch über den Haufen geworfen worden. Nur Kohle blieb im Preis stabil, doch die will aus bekannten Gründen keiner mehr. Atomenergie ist die einzige, welche in diesem Zeitraum um 26% teurer wurde. Alle anderen Stromgewinnungsformen wurden teils massiv günstiger. In unserer Stromrechnung hat sich das allerdings nicht niedergeschlagen.

Ganz extrem war dieser Effekt bei den PhotoVoltaik-Anlagen zu beobachten: Ihre Stromherstellungskosten sanken von 2009 bis 2019 von 35,9 $-Cent auf 4,0 $-Cent pro MWh und zählen nunmehr mit der Windenergie (4,1 $-Cent/MWh) zu den günstigsten Stromproduktionsmöglichkeiten => gerade einmal ein Zehntel von dem vor 10 Jahren!

Also weg von allen anderen Energieformen hin zur Solar- und Windenergie – so lautet die Devise einer Partei, welche sich den Umweltschutz auf die Fahnen schreibt. Die Idee ist gut, nur in der Umsetzung hapert es. Windräder sind nicht nur optisch, sondern auch akustisch extrem unangenehme und im Betrieb ungesunde Anlagen (wie wir langsam aber sicher lernen müssen). In abgelegenen Regionen (Off-Shore) haben sie somit ihre Berechtigungen, in der Nähe von Wohngebieten und Tourismusregionen sehen wir das sehr kritisch. Solaranlagen brauchen große Flächen, um effizient genutzt werden zu können. Das Verbauen von Feldern ist zwar für Bauern, die ihren Beruf aufgeben wollen, ein lukratives Geschäft, gefährdet jedoch genau genommen unsere Nahrungsmittelproduktion (ist vielen egal, weil das kommt doch alles aus dem Supermarkt und der ist billiger als der lokale Bauernmarkt).

Die Lösung liegt (zum Teil) in der Nutzung von Dächern und Fassaden, welche mit Solarpaneelen bestückt und so zu “Solarkraftwerken” zusammen geschaltet werden. Die Betonung liegt hier auf “Zusammenschaltung”. Eine Kleinanlage kann ein Haus zum Teil effizient versorgen. Die Abgabe der Überschüsse ist alles andere als effizient und gewinnbringend. Wenn man die Solar-Flächen vieler Häuser zusammen zieht, sinken die Herstellungskosten, steigt die Effizienz und damit auch die effektive Ausbeute.

Das ist auch für unsere Gemeinde machbar und Teil unseres Konzeptes: Viele Dächer zu einem großen Solarkraftwerk zusammenschalten. Beginnen wollen wir mit den gemeindeeigenen Flächen (Hallenbad, Kletter-/Tennishalle, Schulen, Gemeindeamt, Mehrzweckgebäude, Recyclinghof, u.a.m.). Damit wird eine Grundfläche geschaffen, welche für einen Investor und Betreiber interessant wird. Wir wollen dieses Kraftwerk nicht selbst bauen und betreiben – dafür sind wir keine Spezialisten und werden das nie gewinnbringend schaffen (siehe Betrieb eines Hallenbades durch die öffentliche Hand inkl. EEG). Das sollen Profis übernehmen und dabei auch allen interessierten Privathausbesitzern ein Angebot unterbreiten. Mit der Menge sinken die Kosten und es entsteht eine Win-Win-Win Situation, an deren Ende ein großer Mosaikstein für die Energieautarkizität unserer Gemeinde steht.

Keine leeren Floskeln und Phrasen, keine Ideologien – klare und umsetzbare Lösungen und Konzepte, in deren Umsetzung lokale Betriebe eingebunden werden sollen, damit das Geld in der Region bleibt. Das ist unser Programm, dafür stehen wir ein und bitten um Eure Unterstützung am 27. Feber 2022.

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