Es wird immer suggeriert, dass sich die Gemeinde Ehrwald das Hallenbad nicht mehr leisten kann. Stimmt das wirklich? Wurde Ehrwald bereits so heruntergewirtschaftet, dass wir uns als zweitgrößte Gemeinde des Bezirkes ein bestehendes Hallenbad und dessen Sanierung nicht mehr leisten können?
Wie es mit unseren Finanzen steht, wird ebenfalls am Dienstag den 21. März 2023 im Zuge des Jahresabschlusses präsentiert. Solche Präsentationen können dann immer von unterschiedlichen Richtungen beleuchtet werden – je nachdem, was man damit aufzeigen will. Somit steht die Gemeindeführung vor einem Dilemma: Wenn sie die Entwicklung als sehr positiv aufzeigt – was natürlich ausschließlich auf ihre hervorragende Arbeit zurückzuführen wäre – würde das bedeuten, dass man doch nicht so schlecht dasteht, und man sich den Weiterbetrieb des Hallenbades vielleicht doch leisten könnte. Umgekehrt, müsste man sich erneut auf die parteiverwandten Vorgänger herausreden, ihnen den schwarzen Peter zuschieben und damit zugeben, dass man selbst auch nicht viel mehr erreicht hat. Eine klassische Zwickmühle.
Aus den Pandemiejahren müsste man sehr deutlich ablesen können, wie viel das Hallenbad kostet, wenn es NICHT in Betrieb ist. Wenn man den aktuellen Darstellungen Glauben schenkt, sollte sich dies in einem sehr deutlichen Rückgang des Abganges im Pandemiejahr 2020/21 zeigen.
Die größeren finanziellen Brocken fallen allerdings auch bei einer Schließung des Hallenbadbetriebes nicht weg: Die Energiekosten und dabei insbesondere die Heizung, welche auch die Kletter-/Tennishalle, Zugspitzsaal, Irish-Pub und Schießstand mitversorgt. Diese müsste jedenfalls erneuert werden, um Heizkosten einzusparen – was andererseits auch die Kosten eines Weiterbetriebes des Hallenbades senken würde. Ebenso könnte das Hallenbad ja nicht einfach so als Ruine stehen gelassen werden. Auch hier fielen Abrissarbeiten samt Deponiekosten an, sowie der Neu-/Umbau für eine Nachnutzung. Wenn auch dessen Planung ähnlich abläuft wie bisherige, dann kann das nur in einem weiteren finanziellen Fiasko enden. Von den indirekten Folgekosten einer Hallenbadschließung ganz zu schweigen. Die Katze beißt sich somit in den sprichwörtlichen Schwanz.
Das alles abzuschätzen, gegenüberzustellen und eine klare Entscheidungsgrundlage mit Alternativen zu erstellen, wäre eine der zu erledigenden Hausaufgaben gewesen, doch die wurden, wie bereits beschrieben von keiner Seite gemacht.
Aus diesem Grund ist die Entscheidung, das Hallenbad zu schließen in unseren Augen unüberlegt, vorschnell, kurzsichtig und vor allem unprofessionell. Wir fordern daher, dass
am Dienstag den 21. März 2023 in der Gemeinderatssitzung keine Entscheidung betreffend der Schließung des Hallenbades beschlossen, sondern vielmehr eine Gemeindeversammlung angesetzt wird,
auf der alle notwendigen Zahlen, Daten und Fakten präsentiert werden. Dann kann die Bevölkerung in die Entscheidung eingebunden werden. Damit erhält die Entscheidung eine größere Basis und Akzeptanz.
Um dies zu erreichen, die Gemeinderäte/-innen dazu zu bewegen, sich dieser Forderung anzuschließen, brauchen wir Eure Unterstützung. Insbesondere bitten wir Euch eine der Unterschriftenaktionen zu unterschreiben und am
21. März 2023 – um 19:00 Uhr an der Veranstaltung vor dem Gemeindeamt
teilzunehmen. Zeigen wir der Gemeindeführung, dass wir diese überhastete Entscheidung nicht so einfach hinnehmen werden – wehren wir uns!
In der heutigen Tiroler Tageszeitung findet sich ein guter Artikel betreffend unserer Aktionen.