Es wurde ja bereits im “Gmua Blättli” angekündigt und auch auf meine Anfrage im Gemeinderat erhielt ich am 14. Feber 2023 die Antwort “…ja die Bäume vor der Apotheke müssen weg, weil sie krank sind und Gefahr im Verzug ist…”
Heut morgen, um 07:45 Uhr war es dann soweit. Vier Gemeindearbeiter rückten auf obersten Befehl mit zwei Traktoren, einem Pritschenwagen und Motorsäge bewaffnet an, um die Opfer zu exekutieren. Binnen 10 Minuten war dann alles erledigt. Zurück blieben zwei Stümpfe, Sägespäne und traurige Gesichter der Zeugen dieser Tat.
Wenn man sich die Reste ansieht, muss man sich jedoch fragen: “Irgendwie sehen die gar nicht so krank aus. Keine hohlen oder faulen Stellen (zumindest bei einem). Eigentlich massives Holz.” Was Kenner der örtlichen Lage zur nächsten Frage bringt: “Wie haben diese Bäume die nun knapp 10-jährige Traktur mit Unmengen von Streusalz so bemerkenswert gut überstanden?”
Streusalz? Gemeindegrund? – Wie denn nun? Salzstreuung gibt es ja erst seit diesem Winter. Nun ja, das ist eine verzwickte Geschichte, denn es handelt sich um öffentliches Gut, auf welchem allerdings seit vielen Jahren jeden Winter mit Salz gestreut wird. Nach übereinstimmenden Aussagen der Anrainer sollen die Mengen dabei enorm sein, was sich über die Abrechnungen der Hausverwaltung sicher leicht nachvollziehen ließe. Dass Pflanzen und insbesondere Bäume auf Salz nicht besonders gut reagieren, wussten bereits die alten Römer, wenn sie Äcker und Felder ihrer Feinde “mit Salz düngten” und damit auf lange Zeit vernichteten.
Ob also die versprochenen Ersatzbäume in so einer Umgebung blühen und gedeihen können? Wir werden bald sehen, wie “nachhaltig” und “innovativ” diese Vorgangsweise der Gemeindeführung dann wirklich war. Oder ob auch diese Aktion auf die Liste von “unüberlegt, planlos, konzeptlos und nur teuer” kommt.
Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich festhalten, dass wir die Rechtmäßigkeit dieser Aktion in keinster Weise anzweifeln. Das ist mit Sicherheit alles abgestimmt und genehmigt – worauf die “Grüne Faktion” im Gemeindevorstand sicher geachtet hat. Wir stellen jedoch die Sinnhaftigkeit und die Kosten infrage. Gerade in Zeiten, in welchen die Gemeinde auf die Kosten achten muss, weil es wirtschaftlich deutlich bergab geht – womit wir bei “Sozial und lebenswertes Ehrwald” sind.
Auf YouTube gibt es ein schönes altes Lied, sehr passend zum Thema.
[16.03.2023] … Wie kranke Bäume aussehen, kann man in diesem ORF-Beitrag sehen.
[27.03.02023] … Wer kritisiert, muss auch loben. In diesem Sinne ein großes Lob an unseren Amtsleiter Herbert Fuchs, der mit persönlichem Einsatz (samt eigenem PKW) eine Absicherung der Stümpfe der ungeschnittenen Bäume vor der Apotheke vorgenommen hat – Bravo!