Offensichtlich herrscht etwas Verwirrung hinsichtlich unserer Konzepte, große Investitionen ohne Schuldenfalle für die Gemeinde umzusetzen. Von den Mitbewerbern wird das natürlich reichlich genutzt, um vom eigentlichen Ziel abzulenken: Infrastruktur zu schaffen und gleichzeitig Geld für soziale Projekte zu sichern.
Bei einem Investormodell (wie PURE-Hotel, Explorer-Hotel, Hotel-Feneberg u.v.a.m.) kauft ein externer Investor Grund & Boden und errichtet darauf sein Projekt, um es anschließend wieder gewinnbringend zu nutzen. In aller Regel wird dabei das Ganze dann in kleinen Scheiben wieder verkauft und damit Zweitwohnsitze mit Freizeitwohnsitzcharakter geschafften – unter Umgehung der entsprechenden Schutzgesetze. Ein derartiges Vorgehen wollen – und werden – wir verhindern und unterbinden.
Bei einem Betreibermodell bleibt Grund & Boden im Eigentum der Gemeinde – es wird nichts verkauft. Der Betreiber muss in die zu errichtende Infrastruktur investieren – er muss sie bezahlen. Dafür darf er sie auch planen und die Technik sowie das Erscheinungsbild bestimmen (im Rahmen der örtlichen Bauordnung und gesetzlichen Regelungen) – das muss er auch, damit ein gewinnbringender Betrieb sichergestellt ist. Sein großer Vorteil ist, dass er für Grund & Boden nichts bezahlen muss – ein wesentlicher Kostenvorteil bei der Planung und im Betrieb. Als Gegenleistung stellt er der Gemeinde für ihre Bürger/-innen Sonderkonditionen in einem bestimmten Umfang zur Verfügung.
Die Gemeinde kann sich von einem brach liegenden Grundstück nichts “runterbeißen”. Ein Hallenbad und ein Zugspitzsaal, die keine Gewinne abwerfen, verursacht nur hohe Kosten im Budget und verhindert damit andere Investitionen – in aller Regel soziale, dringend benötigte Projekte. Aktuell alleine das Hallenbad mit 15.000,- € pro Monat.
Es gibt in ganz Österreich kein einziges Hallenbad in öffentlicher Hand, welches Gewinne abwirft. Daneben gibt es zahlreiche privatwirtschaftlich geführte Hallenbäder, welche sprichwörtlich “brummen” und für alle Beteiligten ein gutes Geschäft sind. Bei uns gibt es im ganzen Talkessel NIEMANDEN, der weiß, wie ein Hallenbad gewinnbringend zu führen ist. Das trifft ganz besonders auf den Gemeinderat (neu wie alt) und die TZA zu. In letzterer sind zahlreiche Hoteliers vertreten, welche selbst Hotel-Pools und Wellnessbereiche betreiben. Ob diese wirklich gewinnbringend sind, wage ich zu bezweifeln und an ein öffentliches Hallenbad werden ganz andere Anforderungen gestellt. So etwas kann nur gegen die Wand fahren.
Wir brauchen also Spezialisten, Personen und Organisationen, für welche der Betrieb solcher Anlagen zum Tagesgeschäft gehört. Solche, die ganz genau wissen, wie sie zu betreiben sind und die dies aus genau einem Grund tun: Gewinne erwirtschaften und keine Schönheitswettbewerbe gewinnen oder Prestigeanlagen bauen.
Die bis dato nicht eingeplante Energie/Wärme Kopplung zwischen Hallenbad und Eislaufplatz sowie die gesetzlich seit heuer vorgeschriebene Installation einer Solaranlage bei öffentlichen Gebäuden zeigt nur zu deutlich auf, dass bisher komplett falsch geplant wurde. Es wurde Geld sinnlos zum Fenster hinausgeworfen. So kann und darf es nicht weitergehen.
Der morgige Versuch des scheidenden Gemeinderates, als Beschluss in letzter Sekunde, die Gemeinde in eine über 20 Mio teure Schuldenfalle zu stürzen, zeigt auf, wie penibel vorbereitet dieses Manöver war. Der Bevölkerung und auch den Gemeinderäten bis zur letzten Sekunde jegliche Information vorzuenthalten und sie dann dazu zu zwingen, ein solches Großprojekt – mangels Vorbereitung – einfach nur durchzuwinken, grenzt meiner persönlichen Meinung nach an Vorsatz bzw. Fahrlässigkeit. Allerdings fehlen auch mir die nötigen Informationen, um solch schwerwiegende Vorwürfe untermauern zu können, somit handelt es sich hierbei nur um Gerüchte und persönliche Eindrücke.
Um all dies noch rechtzeitig zu verhindern, bitten wir Euch um Euer Vertrauen, um Eure Unterstützung und Stimme am 27. Feber 2022. Wenn wir die Position des Bürgermeisters und eine starke GR-Fraktion stellen dürfen, werden wir alles daran setzen, dieses drohende Übel von der Gemeinde abzuwenden. Auch bereits unterschriebene Verträge können – im beidseitigen Einvernehmen – gekündigt oder zumindest geändert werden.
Wir kämpfen mit offenem Visier. Wir sind zu 100% unabhängig und treten für Transparenz und Bürgernähe ein. Wir hängen an keinem Gängelband und haben keine Altlasten unserer Vorgängerliste zu verteidigen. Wir kämpfen für die Zukunft Ehrwalds – wir kämpfen für Euch.