Nach langem Versteckspiel (COVID, Zustand des Zugspitzsaales, uvam.) war es im Rahmen der 51. Gemeinderatssitzung nun endlich so weit: Details zu den Projekten Hallenbad und Zugspitzsaal wurden öffentlich bekannt. Siehe hierzu auch Beitrag “Ehrwald kann sich Hallenbad nicht mehr leisten…“
Gemäß den vorgestellten Plänen (sehr klein, kaum erkennbar) gibt es beim Zugspitzsaal im Wesentlichen folgende Änderungen bzw. Maßnahmen:
- Akustische Optimierung mit Tausch der Boden- und Wandelemente
- Erneuerung der technischen Gebäudeausstattung (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro)
- Umbau der Nebenräume (hinter und neben der Bühne): Die bestehende Vollküche weicht einer Catering-Küche (zum Aufwärmen und Kühlräume). Erweiterung der Räumlichkeiten für die Theatergruppe “Kulissenschieber”
- Die bestehende Bühne wird in Richtung Moos erweitert und mit einem großen verglasten Eingang versehen. Sie wird so umgebaut, dass sie auch als Seminarraum (30-40 Personen) mit allem modernen Komfort dienen kann.
- Moosseitig werden einige Außenanlagen errichtet. Ebenso eine Begrenzungsmauer straßenseitig.
- Alle WC-Anlage im Gebäude (inkl. Kletterhalle) werden erneuert und es kommen Behinderten WC hinzu.
- Eingangsbereich wird behindertengerecht mit Rampen umgebaut – das Irish-Pub bleibt bestehen.
- Beim Restaurant (Wall) wird die Terrasse umgebaut und erweitert.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf insgesamt 2,65 Mio Euro (netto und ungeprüft). Um das Kostenziel einzuhalten, sind zahlreiche “Abwurfpositionen” ausgewiesen. Das soll heißen, dass einzelne Teile nicht umgesetzt werden, wenn die Kosten davon laufen. Damit soll bei Kostensteigerungen der Umfang reduziert werden. Ein interessanter Ansatz, der uns jedoch infolge der zahlreichen Abhängigkeiten nicht wirklich umsetzbar erscheint – ausgenommen man verzichtet auf größere Filetstücke, was jedoch die Attraktivität und damit die Wirtschaftlichkeit des Zugspitzsaales gefährdet. Zudem war vor etwas mehr als einem Jahr noch von gut 1 Mio Euro die Rede. Es drängt sich damit der Verdacht auf, dass hier vom scheidenden Gemeinderat Dinge versprochen werden, von denen man bereits jetzt weiß, dass man sie nicht umsetzen wird können. Doch dafür wird dann der neue verantwortlich gemacht, weil er muss dann die Notbremse ziehen und das Projekt zur Unförmigkeit zurechtstutzen.
Förderungen wurden hier keine genannt. Somit teilen sich die TZA und die Gemeinde Ehrwald die Kosten 1:1 – jeweils 1,325 Mio Euro, wofür die Gemeinde Ehrwald ein Darlehen i.H.v. 1,5 Mio Euro bei der Sparkasse Innsbruck aufnimmt. Die TZA stemmt diesen Beitrag aus den Rücklagen der vor zwei Jahren erhöhten Kurtaxe.
Wer jetzt hinsichtlich der Zahlen (insbesondere im Vergleich zum Beitrag “Ehrwald kann sich Hallenbad nicht mehr leisten…” leicht verwirrt ist, dem kann ich nicht widersprechen. Darlehen mit 1,5 Mio für 1,325 Mio Kostenanteil. Die Differenz stellt das “Baukonto Hallenbad” dar, auf welchem bereits 350.000,- Euro Planungskosten aufgelaufen sind. Alles klar? Mir nicht wirklich, doch da handelt es sich im Gegensatz zum Gesamtpaket (inkl. Hallenbad) um die sprichwörtlichen “Peanuts”.
Ich kenne die tatsächlichen Details und Ausführungsvarianten (noch) nicht, doch kommen mir die geplanten Gesamtkosten relativ hoch vor. Allerdings habe ich auch nie verstanden, wofür die angeblichen 1,5 Mio Euro beim Umbau der TZA-Zentrale in der Schmiede ausgegeben worden sein sollen. Bei der GR-Sitzung wurden mehrfach Baukostensteigerungen von 40% und mehr erwähnt.
Die formelle Bauverhandlung zu diesem Projekt soll am 3. März 2022 – vier Tage nach der Wahl – stattfinden. Der Baubeginn ist für Herbst 2022 geplant. Somit wäre also genug Zeit geblieben, um diese Details der Öffentlichkeit zu präsentieren und die Entscheidung dem neuen Gemeinderat zu überlassen. Doch das ist aktuelle Gemeindepolitik.
Dies zu ändern, für eine klare Veränderung zu sorgen, liegt in Eurer Hand. Am 27. Feber 2022 habt Ihr die Wahl: Weiter wie bisher oder mit neuen Ideen, Konzepten und Lösungen in eine solide Zukunft unserer Heimat Ehrwald zu gehen. Dafür bitten wir um Euer Vertrauen, Eure Unterstützung und Eure Stimmen.