In der GR-Sitzung vom 9. Feber 2021 wurden erstmals konkrete Angaben zu den Plänen hinsichtlich des Hallenbades in Ehrwald gemacht – ich habe darüber berichtet.
Auffällig dabei, die geringe Höhe der Förderung und somit der hohe Eigenanteil von Seiten der Gemeinden Ehrwald und Lermoos. Was will man auch erwarten – für ein “banales” Hallenbad sind die Fördertöpfe klein und leer. Genau hier liegt meines Erachtens das Problem. Wenn man etwas Großes schaffen will, muss man auch größer denken, über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus. Dazu gehören auch die anstehenden Sanierungen des Zugspitzsaals sowie des Eislaufplatzes.
Doch muss man meines Erachtens noch größer und nachhaltiger denken. Zur Betriebsgesellschaft (die einen neuen Namen bekommen soll) gehört neben dem Hallenbad unter anderem auch der Eislaufplatz. Letzterer produziert im Betrieb Abwärme, welche von Ersterem gut gebraucht werden könnte. Was spricht somit dagegen, den Eislaufplatz in den Bereich des Hallenbades zu verlegen und die Energieversorgung dort zu konzentrieren. Hallenbad, Eislaufplatz sowie Tennis-/Kletterhalle – damit wird es zu einem interessanten Zentrum. Ich nenne es salopp „Sport- und Freizeitzentrum Zugspitz Arena“. Freizeit, weil man den Eislaufplatz im Sommer als Bühne für Freiluftveranstaltungen und Konzerte nutzen könnte. Vor dem prächtigen Panorama unseres Talkessels ein einmaliges Ambiente, selbst für überregionale Veranstaltungen.
Zusätzlich hat man hier große Dachflächen, welche zur effektiven Energiegewinnung genutzt werden können – eine gewinnbringende Großanlage. Nimmt man hier gleich die anderen Dachflächen im Eigentum der Gemeinde hinzu (Schulen, Mehrzweckgebäude, Recyclinghof, etc.), wird das Projekt auch für externe Betreiber interessant. Eine Verpachtung dieser Flächen würde damit zu einer Finanzierungsquelle für das Gesamtprojekt. Noch einen Schritt weiter gedacht, bietet sich die Chance, dass sich diesem Vorbild private Haushalte mit ihren Dachflächen anschließen und Ehrwald damit zu einer Vorzeigegemeinde hinsichtlich Solarnutzung wird – mit dementsprechenden EU-Förderungen und somit aus den großen Töpfen.
Parkplätze sind in Ehrwald rar. In diesem Sinne bietet sich am Ort des Geschehens und im Zuge des Umbaues die Möglichkeit, eine Parkgarage zwischen Sparmarkt und ehemaligem Postgebäude zu errichten. Der Spielplatz würde dabei auf das (Flach)Dach dieses Baues wandern, gleich neben einen Restaurantbetrieb mit einem schönen großen Gastgarten, von dem aus die spielenden Kinder beaufsichtigt werden können. Dieses Objekt könnte man finanzieren, indem man die Westseite (zum Hallenbad) hin als Wohnungen oder einem Hotelbetrieb ausführt.
Das sind nur einige Punkte, die alle ein Ziel haben: Nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur und in Richtung Energieautarkizität. Dafür gibt es Förderungstöpfe, die es zu nutzen und Investoren, die es zu gewinnen gilt. Ich kann nur hoffen, dass die aktuellen Entwicklungen einer scheidenden Gemeindeführung solche Pläne nicht durch kurzsichtige Schnellschüsse verunmöglichen.
17.02.2021: Heute sind zwei Artikel in der Rundschau und der Tiroler Tageszeitung zu diesem Thema erschienen.
24.03.2021: Auch in Telfs geht man den innovativen Weg.
16.12.2021: Umbenennung von “Sport- & Freizeitzentrum Zugspitz Arena” auf “Sport- & Freizeitzentrum Zwischentoren”