So lautet ein alter Spruch, an den mich ein gut gemeinter Vorschlag “Der Grünen” erinnert. Es geht um die Fernpassbahn (schon wieder), die laut Planungen des Landes Tirol von Ehrwald ins Inntal führen soll.
Diese wurde kürzlich auch von “Den Grünen” in der geplanten Form abgelehnt und dafür eine alternative Trasse vorgeschlagen. Eine, die Ehrwald verschont, dafür jedoch Lermoos, Lähn oder Bichlbach betrifft. Das ist in unseren Augen eine egoistische Form des Abschiebens von Verantwortung. Die Parteilinie ist nach wie vor für das Projekt einzutreten – in Ehrwald ist das aber aktuell nicht opportun und schon gar nicht mit dieser Trassenplanung. Also wieder ein “konstruktiver Kompromiss”, bei dem beide Interessen gewahrt bleiben – auf Kosten anderer.
Wenn die Idee weitergesponnen worden wäre, würde es vielleicht sogar Sinn ergeben und man könnte wertfrei darüber diskutieren – unter Einbindung der betroffenen Bevölkerung. Ohne ein weiterführendes Konzept dazu bleibt es einfach ein feiges Abschieben der Verantwortung.
Ich werfe nur ein paar Gedanken in den Ring, die man hätte anstellen können: Eine Trasse von Bichlbach oder auch Lermoos ins Inntal wäre ungleich länger. Sie hätte jedoch einen Vorteil: Man könnte Nassereith eisenbahntechnisch einbinden. Trotzdem wäre der Aufwand noch immer höher. Kombiniert man jedoch die Bahn mit der Straße, sprich drei Röhren für Schiene und Straße, dann könnten diese wechselseitig als Rettungsstollen dienen und die Gesamtkosten sinken. Damit wäre das eine sinnvolle Alternative zum Tschirgant- und Scheiteltunnel. Es wäre zudem eine Lösungsvariante für das Problem des vollkommen überlasteten und sanierungsbedürftigen Lermooser Tunnels, der den damit massiv reduzierten Fernpassverkehr leicht verkraften könnte.
Ohne die Einbindung der betroffenen Bevölkerung (auf beiden Seiten) dürfen solche Pläne jedoch nicht verfolgt werden.