Oder im Original: “noli turbare circulos meos!” – soll der griechische Mathematiker, Physiker und Ingenieur Archimedes (ja, das ist der mit dem Auftrieb, warum Schiffe aus Stahl schwimmen) einmal gesagt haben. Gemeint war damit, dass er während der Eroberung seiner Heimatstadt Syrakus durch die Römer von einem Soldaten in seinen Gedanken gestört wurde.
Mir kommt es auch so vor, dass die Gemeindeführung und auch die TZA-Führung sich von meinen Fragen in ihren Gedankenwelten gestört fühlen. Ist es doch die oberste Pflicht eines Unternehmers, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wie er sicherstellen kann, dass es mit seinem Betrieb erfolgreich weitergeht. Schließlich hängt davon viel ab, nicht nur die direkten Arbeitsplätze, sondern auch der gesamte Mehrwert, welches ein Unternehmen für andere bietet.
Die Freizeitbetriebe Tiroler Zugspitze (ehemals Ehrwalder Erschließungsgesellschaft) sind so ein Betrieb mit einem Geschäftsführer, in dessen Genick die Gemeinde Ehrwald und die TZA sitzen. Damit obliegt es ihm und auch den maßgeblichen Lenkern im Hintergrund dafür Sorge zu tragen, dass deren Teil-Betriebe Gewinne abwerfen – auch wenn es Opportunitätsgewinne und Umwegrentabilitäten sind. Der Tourismus ist ein vielfältiger, komplexer Organismus, der eine funktionierende Infrastruktur benötigt, welche man einerseits schaffen und dann allerdings erhalten und absichern muss.
Gestern (7.02.2023 – 19:00 Uhr) gab es ein großes Treffen, von unserem Bürgermeister als “Elefantenrunde” bezeichnet, in welchem genau das besprochen wurde. Was dabei herausgekommen ist, soll den Bürgern und Bürgerinnen zu gegebener Zeit mit ausgewählten Worten erklärt werden.
Meinerseits stellen sich diesbezüglich konkrete Fragen, welche dabei zu beantworten sind:
- Wurden alle Hausaufgaben für alle Betriebe gemacht?
- Welche Alternativen wurden geprüft?
- Wurden konkrete Konzepte ausgearbeitet – analog Businesspläne (diese reichen idR bis mind. 5 Jahre in die Zukunft), wie sie auch jeder Unternehmer zu erstellen hat?
- Wurden konkrete Budgets im Detail erstellt?
- Wurden darin alle Kosten aufgeschlüsselt und analysiert?
- Wurden konkrete Vorverträge für die Nutzung abgeschlossen (ein Hotel verbucht die Zimmer schon Monate bevor sie fertig sind)?
- Wie sieht es mit der geplanten Auslastung aus?
- Welche Unabwägbarkeiten wurden berücksichtigt?
- Welche Notfallpläne bzw. Ausstiegsszenarien gibt es?
- Welche Wechselwirkungen bzw. Folgewirkungen gibt es für die einzelnen Handlungsalternativen?
- “Qui bono?” – fragt der Lateiner – Wem nützt es?
Diese Fragenliste ist nicht vollständig. Es drängen sich sich weitere Fragen auf. Was man allerdings deutlich erkennen kann ist, dass es einen hohen Informationsbedarf gibt. Das wäre doch das ideale Thema für eine Gemeindeversammlung (welche schon längst überfällig ist). Diese wäre auch der ideale Eröffnungs-Event für den neuen Zugspitzsaal (nicht eine große Hochzeitsfeier oder Theateraufführung).
Ich fordere daher die Gemeindeführung und idF auch die TZA auf, eine solche Gemeindeversammlung kurzfristig anzusetzen und der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken und sich ihren Fragen zu stellen. Doch dazu braucht es den sprichwörtlichen “Arsch in der Hose” oder das “dicke Fell”. Warum es bis dato noch nicht dazu gekommen ist, diese Frage muss sich jeder selbst beantworten.