Suchrätsel: Finde den/die Fehler

Am 16.08.2023 – in der vorläufig letzten Sitzung des Hallenbad-Gremiums – erhielt Ing. Marco Holzer folgenden Auftrag:

“Was kostet es, den Bestand auf einen genehmigungsfähigen Stand zu bringen und welche behördlichen Genehmigungen sind dafür erforderlich?”

Gestern – somit nach 1,5 Monaten erhielt ich die beiliegende Antwort, welche ich hier unter dem Titel “Finde den/die Fehler” veröffentliche. Dies ist zwar nicht mit dem Hallenbad-Gremium abgesprochen, allerdings kann ich den Inhalt des Dokumentes in keinster Weise als “sensible Informationen” welche der Bevölkerung vorenthalten werden müssen, werten.

Ich trete schon immer für höchst mögliche Transparenz und Offenheit gegenüber der Bevölkerung ein. Eine Bevölkerung, die von den Verantwortlichen gerade in letzter Zeit viel zu viel an der Nase herumgeführt und mit gezielten Fehl- und Desinformationen verführt wurde. Eine Bevölkerung, die von uns gewählten Mandataren auch Leistung fordert – zu ihrem Wohl und zur positiven Entwicklung unseres Dorfes. Etwas, von dem wir bisher noch nicht viel gesehen haben – ganz im Sinne von Maischbergers Frage: “Wo woar mei Leistung?

Die weitere Kommentierung dieses Schreibens werde ich morgen vornehmen. Bis dahin haben alle Leser die Chance, sich ihre eigene Meinung zu bilden und auch die sachlich, fachlichen und sprachlichen Fehler in diesem Dokument zu finden.


Wie bereits oben dargestellt, hatte Marco Holzer in der letzten Sitzung des Hallenbad-Gremiums einen klaren Auftrag erhalten. Das Abgelieferte erfüllt m.E. diesen Auftrag in keinster Weise. Diese Auflistung offensichtlicher Feststellungen und allseits bekannter Fakten kann jeder Lehrabsolvent zusammenstellen, dafür braucht man weder ein Baumeister zu sein noch sonst irgendeine hochqualifizierte Ausbildung abschließen.

Wofür wir für die von uns vorgeschlagene Sanierung des Hallenbades eine Netzwerktechnik, ein Audio-/Beschallungssystem, Automatiktüranlagen, Metallbau-Schlosser/Tore/Türen, Bauschlosser (Geländerungen), Bautischler Außen- und Sondertüren und anderes mehr benötigen, entzieht sich meiner Kenntnis. Das war nicht in unserer Planung enthalten – aber wahrscheinlich benötigt man genau dafür einen externen Planer, der so etwas zusammenstellt, egal ob man es braucht oder nicht.

Aber jedes Ding hat zwei Seiten: Damit ist wohl deutlich bewiesen, dass wir für eine Sanierung keinen teuren Planer benötigen, der 15% der Gesamtsumme vereinnahmt. Die einzelnen Gewerke wissen sehr genau, was sie für ihre Aufgabe benötigen und führen ihre Detailplanungen idR selbst durch bzw. lassen dies durch ihre Lieferanten erledigen – zumindest war das früher so.

Um 15% von 5 Mio € – immerhin 750.000,- € können wir einen bautechnisch qualifizierten Mitarbeiter einstellen, der die Bauaufsicht und -koordination übernimmt. Der kostet im Höchstfall 200.000,- € p.a. (all in), womit 550.000,- € für notwendige Investitionen oder zur Finanzierung des verbleibenden Abganges für 2 Jahre dienen könnte. Wenn er sich bewährt, kann man überlegen, ob er danach nicht die Leitung des Bauamtes übernimmt und man sich in der Folge den zumindest für die Bürger/-innen sehr teuren Bau-Sachverständigen ersparen kann, was das Bauen in Ehrwald auch wieder deutlich vereinfachen würde.

Ich weiß nicht, was uns dieses Papier wieder gekostet hat bzw. wird – ganz nach dem Motto “Wo woar mei Leistung?“. Allerdings zeigt es deutlich auf, wie hier mit unseren Geldern umgegangen wird: Verschwenderisch für praktisch sinn- und nutzenbefreite Leistungen. Das ist zumindest mein persönlicher Eindruck, dessen ich mich nicht verwehren kann.

Was ich sehr belustigend fand – ist es sonst noch jemandem aufgefallen: Im Plan der “Nicht-Wasser-Lösung” scheint die Verlegung des “Irish Pup” auf. Ein “pup” ist im Englischen ein junger Hund oder auch ein Grünschnabel, ein Blödmann oder einfach eine Fehlinvestition – allerdings nicht das, was gemeint war: Ein “pub”, das ist ein Lokal, eine Bar. Die Verlegung desselben ist auch bei der Weiternutzung als Hallenbad geplant, eben weil die Sauna aus Kostengründen aufgelassen werden muss und in einer späteren Ausbaustufe an anderer Stelle angedacht wird.

Darüber hinaus angemerkt: Weniger belustigend, sondern einfach nur peinlich, finde ich die Art und Weise in der die Mitglieder des Gremiums und vor allem die Bevölkerung der gesamten Region von den Verantwortlichen an der Nase herumgeführt werden. Der von mir als Gemeinderat schon mehrfach eingeforderte Werkvertrag mit Marco Holzer, für welchen die Gemeinde noch immer mitzahlen muss, wurde mir bis dato immer noch nicht vorgelegt. Angeblich ist dieser niemandem bekannt. Die Freizeitbetriebe zahlen somit offensichtlich für etwas, von dem sie gar nichts wissen.

Auf diese und ähnliche Weise kommen die Abgänge zustande, welche dann als “Abgänge für das Hallenbad” präsentiert werden. Die Grundlage, warum man sich das Hallenbad angeblich nicht mehr leisten kann – weil es einzelne einfach nicht mehr wollen bzw. benötigen (weil sie eigene haben). Diese Abgänge muss die Gemeinde Ehrwald als 50% Teilhaber bezahlen und auch hier stecken die Verantwortlichen ihre Köpfe nur in den Sand und berichten von zukünftig unbezahlbaren Aufwendungen. Nicht einmal die BH-Reutte als Aufsichtsbehörde wird hier aktiv – doch das ist eine eigene Geschichte.

hat mir nicht gefallenhabe mir mehr erwartetwar recht gut und interessanthat mir sehr gut gefallensuper Beitrag! (15 Bewertungen, Durchschnitt: 3,73 von 5)
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