Was ist aus unserem Zugspitzsaal geworden?

Die letzte Aktion des alten Gemeinderates war eine Mammutsitzung am 22. Feber 2022 (5 Tage vor der Wahl), in welcher noch schnell Fakten geschaffen werden sollten. Wie im Beitrag “Ehrwald kann sich Hallenbad nicht mehr leisten” dargestellt, ist es hier zu einer großen Überraschung gekommen.

Trotz aller Bedenken wurde jedoch der Umbau des Zugspitzsaales noch “durchgedrückt” und in den nächsten Tagen unter dem scheidenden Bürgermeister ein Werk der Zerstörung begonnen. Ein Werk, welches dem neuen Gemeinderat als Danaer-Geschenk umgehängt wurde. Von den ursprünglich avisierten Baukosten i.H.v. 2,4 Mio € sind wir nun weit entfernt. In der Gemeinderatssitzung vom 14. Juni 2022 musste bereits ein neuer Kredit i.H.v. 600.000,- € bewilligt werden. In Summe somit 1,2 Mio € zusätzlich. Die dort präsentierten 3,8 Mio € dürften wohl noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Doch was ist bisher geschehen? Wohin sind die Millionen geflossen? Ich habe einmal nachgesehen und für Euch ein paar Fotos gemacht:

Der Eingangsbereich
Die Bühne und der Saal
Die ehemalige Küche

Ein Detail hat mich besonders gestört: Ein Lokalbesitzer, der mangels Toilettenanlagen auf die Toiletten im Schießstand ausweichen muss, hatte die Idee, die noch gut funktionierenden und robusten Händetrockner doch einfach dort weiterzuverwenden.

Leider war die Anwendung roher Gewalt schneller und als wir sie abmontieren wollten, präsentierte sich der eine davon, wie aus dem Bild ersichtlich.

Ja – hier kann man wirklich keine Gemeindeversammlung mehr abhalten. Somit wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis die Bürger/-innen darüber informiert werden, was mit den Steuermillionen gemacht wurde – auch wenn sich ALLE im Gemeinderat vertretenen Fraktionen im Wahlkampf für die schnellstmögliche Abhaltung einer solchen Gemeindeversammlung ausgesprochen haben. Auf meine Nachfrage in der letzten GR-Sitzung vom 14.06.2022 hieß es vom VizeBGM: “…erst wenn der Zugspitzsaal fertig ist … auch wenn es Jänner werden sollte…”. Das Jahr wurde nicht dazu gesagt…

Was auf diesen Bildern auch deutlich erkennbar ist: Die Bausubstanz ist noch immer sehr gut und keineswegs desolat. Somit handelt es sich bei den geplanten Umbauten im Wesentlichen um kosmetische Maßnahmen, bei welchen eine in die Jahre gekommene Ausstattung einem modernen Stil weichen muss. Ob dieser qualitativ hochwertiger und vor allem langlebiger ist, darf bezweifelt werden. Aber wir werden sehen und prüfen, wenn alles einmal fertig ist.

Spannend wird auch, wie es mit der Nutzung des Zugspitzsaales weitergeht. Ob sich zahlende Mieter finden und ob es die Leitung schafft, den Saal auch ganzjährig ausreichend zu vermieten – oder ob dieser Saal ein Subventionsposten bleibt. Die gewaltigen Investitionskosten müssen erst mal wieder hereingespielt werden. Mit welchen Veranstaltungen dies geschehen soll, wurde bis dato nicht einmal ansatzweise erklärt. Dies trifft übrigens auch auf das gesamte Renovierungsprojekt zu – dies wurde nicht einmal dem neuen Gemeinderat im Detail vorgestellt, geschweige denn der zahlenden Bevölkerung. Das zum Thema Transparenz, Bürgernähe und offene Informationspolitik.

Zum Abschluss noch etwas zum Reinhören – aus dem Album “A schene Leich” von Ostbahn Kurti und seiner Chefpartie

hat mir nicht gefallenhabe mir mehr erwartetwar recht gut und interessanthat mir sehr gut gefallensuper Beitrag! (12 Bewertungen, Durchschnitt: 4,17 von 5)
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