Da von Seiten der Verantwortlichen – abgesehen von einigen vollmundigen Zeitungsartikeln – keinerlei Detailinformationen veröffentlicht wurden, habe ich heute den Link zur Vollversion der Bäderstudie erhalten und gebe diesen hiermit weiter.
Einige interessante Fakten aus dieser 248-seitigen Studie:
- Der Begriff “Ehrwald” kommt insgesamt 24 mal vor (Alpentherme 34 mal und Steeg ebenfalls 24 mal).
- Das Hallenbad Ehrwald wird immer als “geschlossen” angeführt.
- Die Einzugsgebiete der Alpentherme und Hallenbad Ehrwald überlappen sich stark.
- Im Nächtigungsranking 2022 liegt Ehrwald mit 550.848 deutliche 5,4% hinter Lermoos mit 582.543.
- Das Hallenbad Ehrwald bedient stark den Bedarf der Tourismusregion Zugspitzarena.
- Stauhäufigkeit auf der B179 wird nachteilig gesehen (Verkehrsanbindung zu hinterfragen/optimieren).
- “…Zwischenfazit: Der Bezirk Reutte wird aktuell durch die Alpentherme Ehrenberg abgedeckt, welche vom Einzugsbereich sich stark mit dem Hallenbad Ehrwald überschneidet/überschnitten hat. Zusätzlich besteht die Kleinanlage in Steeg, welche über einen sehr kleinen Einzugsbereich verfügt…”.
- Auch der aktuelle Sanierungsplan mit 9,6 Mio € wird in der Studie auf einer Seite zitiert.
In diesem Diagramm wurden die Kriterien festgelegt und die einzelnen Bäderstandorte damit bewertet. Die schlechteste Note ist hierbei eine 3.
Diese Tabelle ist die Grundlage für meine Aussage “…Ehrwald ist bei der Bäderstudie auf ganzer Linie durchgefallen…”.
Interessant: Besucherzahlen werden auf Seite 211 mit rd. 40.000 (lt. Angabe) angegeben. Auf der Gemeindeversammlung und gegenüber dem Gemeinderat wurden 20.000 berichtet. Die TZA informiert also gerade so wie es ihr passt…
- Auf Seite 236 steht eine interessante Anmerkung: “…Aufgrund des starken touristischen Gebiets wäre auch eine Badeanlage in Ehrwald zu erhalten, jedoch sollte dies für touristische Gäste mit mehr Attraktionen ausgestattet werden…”. Dabei war es doch gerade TZA, die seit Herbst 2022 massiv Druck in Richtung Schließung des Hallenbades gemacht hat – siehe insb. den Beitrag “Kampf um’s Hallenbad” und zahlreiche weitere im Zeitraum Oktober 2022 bis März 2023 auf dieser Homepage.
- Am Ende wird dem Hallenbad Ehrwald in dieser Studie gerade einmal eine “…lokale teilweise touristische Bedeutung…” zuerkannt. Interessant: hier werden die Besucherzahlen mit potenziell rd. 50.000 genannt. Wieder eine neue Zahl. Zudem bezieht sich die Bäderstudie immer wieder auf einen “GMF-Sanierungsplan”. Ein solcher wurde uns nie präsentiert – nur die Machbarkeits-Grob-Abschätzung-Projekt-Studie der Holzerber GmbH – siehe Beitrag “(Vor)Entscheidung PRO Hallenbad“.
Ich bleibe dabei: Wie bereits bei der Präsentation am 6. August 2024 hat sich Ehrwald aufgrund dieser Bäderstudie nicht viel zu erwarten – “…Ehrwald ist auf ganzer Linie durchgefallen…”. Hauptverantwortlich dafür sind jene, welche sich aktuelle vollmundig die Rettung des Hallenbades auf ihre Fahnen schreiben: Obmann Th. Zoller, Bgm. M. Köck und GF A. Guem (wobei dieser erst seit kurzem im Amt ist). Diesen werfe ich zudem vor, dass sie trotz besseren Wissens (seit 5. April 2023) bis dato NICHTS, absolut NICHTS, gegen die Undichtheiten im Hallenbad-Dach unternommen haben. Jeder weiß, dass ein undichtes Dach sehr schnell die Bausubstanz nachhaltig schädigen und gefährden kann. Hier einfach wegzusehen ist für mich persönlich grobe Fahrlässigkeit iS Gefährdung öffentlichen Eigentums.
Nichtsdestotrotz stehe ich nach wie vor zu meiner Meinung:
Wir brauchen das Ehrwalder-Hallenbad und wir müssen es uns leisten können!
Die Errichter des Hallenbades hatten es unter wesentlich schwierigeren Rahmenbedingungen geschaffen. Zu Zeiten mit deutlich höheren Zinsen und als das Außerfern noch als “Notstandsgebiet” geführt wurde. In diesem Sinne vertrete ich den Standpunkt:
Es wäre eine Schande, wenn wir es uns heute nicht mehr leisten könnten.
In den vollmundig zitierten Zeitungsberichten kommt aber immer ein Beisatz (sinngemäß): “…nur wenn vom Land auch ein maßgeblicher Beitrag kommt…”. Damit lassen sich die Drei die sprichwörtliche Hintertüre offen. Ich dagegen stehe zum Ehrwalder Hallenbad – ohne jedes “Wenn und Aber”.
Bereits am 6. August habe ich zu Obmann Th. Zoller in Innsbruck gesagt: “…jetzt ist es vorbei mit den ewigen Ausreden. Die Bäderstudie ist da und ab morgen muss gehandelt werden. Ab morgen müsst ihr liefern, dafür wurdet ihr gewählt!…”.
Das ist nun bereits wieder fast einen ganzen Monat her, und was ist passiert?